Mögliche Lösungen bei Konflikten:

konflikt

 

1. Lösung durch Kommunikation

Kommunikation unzufriedener Personen:

  • stärkeren Austausch von negativen Kommunikationsinhalten (Abwertungen, sarkastische, verächtliche Bemerkungen, Nichtübereinstimmungen, Zurückweisungen, defensive Bemerkungen, Rückzugsverhalten usw.)
  • höhere Wechselseitigkeit negativer, Verhaltensweisen, die eher zu negativen Eskalationen (Aufschaukelungsprozesse) führen und in der Regel eine hohe Vorhersagbarkeit aufweisen - d.h., der eine Partner reagiert mit großer Wahrscheinlichkeit mit eingeschliffenen, berechenbaren Verhaltensweisen auf Kommunikationssignale des anderen.
  • höhere Inkonsistenz zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation (Gestik, Mimik, Körperhaltung etc.) gekennzeichnet, und häufig sind verbale Äußerungen mit nonverbal negativen Botschaften gekoppelt. Während zufriedene Paare z.B. häufiger verbal negativ und nonverbal positiv auf ihren Partner eingehen (z.B. eine Kritik wird mit einem verzeihenden Lächeln begleitet), zeigen unzufriedene Paare das gegenteilige Muster (eine verbal positive Botschaft wird mit nonverbal negativen Signalen begleitet; z.B. ein Kompliment an den Partner wird während des Zeitungslesens gemacht).
  • höhere Diskrepanz zwischen beabsichtigtem Inhalt (dem, was man dem Partner sagen möchte) und der wahrgenommenen Wirkung vor (dem, was beim Partner als Botschaft ankommt). Unzufriedene Paare beurteilen positiv gemeinte Kommunikationsinhalte ihres Partners häufiger neutral oder negativ und haben insbesondere Mühe, nonverbale Botschaften richtig zu entschlüsseln und zu interpretieren.

Kommunikation zufriedener Personen:

  • mehr positive Affekte (Gemütserregungen wie Empathie, Wärme, Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit etc.),
  • mehr soziale Verstärkung (Zustimmung, Übereinstimmung, Versicherung, etc.),
  • mehr versöhnende und die Kommunikation erleichternde Handlungen (Themenwechsel, Humor, Akzeptanz, Paraphrasierungen etc.),
  • ein stärkeres Engagement bei Problemlösungen (Ausprobieren, Informationssuche, Informationsweitergabe)
  • Konsistenz in der verbalen und nonverbalen Kommunikation (authentisch=echt)

2. Lösung durch Beachten von Nähe und Distanz-Bedürfnissen

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Partner machen ihre Pendelbewegungen zwischen Bedürfnissen nach mehr Nähe oder nach mehr Raum meist nicht synchron. Sie müssen diese deshalb notwendigerweise immer wieder von neuem auf einander abstimmen. Diese Notwendigkeit beinhaltet ein grosses Konfliktpotential. Sie kann nur erfolgreich gemeistert werden, wenn Partner lernen, diesen Tanz bewusst zu tanzen, wenn sie über funktionale, eingeübte Kommunikationsmittel verfügen und wenn sie zu einem gewissen Grad kompromissfähig sind, sich auch mal Unterordnen können oder Delegation zulassen. Das partnerschaftliche Gebäude kann nur mit intakter mittlerer Ebene auf Dauer funktionieren, sie soll es den Partnern ermöglichen, mit der eigenen Position vom anderen gesehen, gehört und respektiert zu werden, auch dann, wenn diese Position sich von derjenigen der/s Partner/in unterscheidet. Die Erfahrungen des sich gesehen und gehört Fühlens, der Gleichberechtigung, der Gegenseitigkeit, vertiefen die basale Partnerschaftsebene (Liebesgefühl und Bindung) und sind für das langfristige Gelingen von Partnerschaft von entscheidender Bedeutung.

3. Wahren und Schaffen von Intimität

Intimität erlaubt Partnern innersten Anteile, tiefsten Gefühle, verletzlichsten Seiten in Beziehung einzubringen und sich dabei wohl, erfüllt und verankert zu fühlen und bildet ideale Grundlage für fruchtbare Klärung von Konflikten und Aufarbeiten von emotionalen Verletzungen / Missverständnissen.

4. Verbindende Wahrnehmung schaffen

den anderen sehen, hören und respektieren. In der Kommunikation z.B. "Ich höre von Dir, dass Du ärgerlich bist, ich habe verstanden, dass Du dich gekränkt fühlst".

Fallen:

  • destruktive Kritik (verallgemeinernde, negative Bemerkungen: z.B. "Du machst das ja sowieso nie"),
  • verächtliche, den Partner abwertende Bemerkungen (z.B. "Aha, plötzlich interessierst Du Dich für andere Leute"),
  • defensive Kommunikationsmuster (häufiges Sich-Verteidigen bei gleichzeitigen Gegenangriffen und Rechtfertigungen; z.B. "Wieso soll ich das tun, Du gibst Dir ja auch keine Mühe, mir etwas zuliebe zu tun, und überhaupt...") sowie
  • Rückzug aus der Kommunikation und Gesprächsverweigerung (sich abwenden, rausgehen, den Partner ins Leere gehen lassen).

5. Erlangen von Problemlösungs- / Stressbewältigungs-Kompetenz

Kompetenz, Alltagsprobleme effizient lösen zu können sowie die Alltagsbelastungen wirksam bewältigen zu können.

Themen hier drin sind:

  • Fähigkeiten, welches Wissen und Können haben sie um tägliche Herausforderungen zu meistern
  • Abhängigkeit, wie Abhängig sind sie von anderen oder stehen sie auf eigenen Beinen
  • Forderungen, Gleichgewicht von Geben und Nehmen, Forderungen realistisch
  • Erwartungen, sind sie erwartungsfrei? Ihre Erwartungen besprochen, bekannt, realistisch?
  • uvm.